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Go-Ahead für alle – Barrierefrei Reisen

Erstellt von Inklusionsfachstelle |

Behindertenbeirat Memmingen informiert sich vor Ort über neue Züge und eine Therme

Bei einer Exkursion nach Lindau verschaffte sich der Behindertenbeirat Memmingen einen Eindruck vom Zugverkehr bei Go-Ahead Bayern und besichtigte die in großen Teilen barrierefreie, neue Therme in Lindau.

Anlass dieser Exkursion sind die, in den vergangenen Monaten durchgeführten Schulungen mit dem neuen Zugpersonal von Go-Ahead zum Thema „Umgang mit Menschen mit Behinderung“, sowie der anstehende Neubau des Kombi-Bades in Memmingen, bei dem auch die Barrierefreiheit umfassend berücksichtigt werden soll. Um dazu Inspirationen und Erfahrungen aus der Praxis einzuholen, wurde als Reiseziel die neue Therme in Lindau ausgewählt.

Besonders positiv herausgestochen sind die groß gestalteten Umkleidekabinen mit breiten Liegen bzw. Sitzbänken und die direkt darin erreichbaren Spinde. Auch die gut platzierten barrierefreien WC Anlagen, sowie das verklebte Blindenleitsystem wurden für sehr gut befunden.

Besonderen Anklang fanden die Zugangsgates an den Kassen und den Übergangsbereichen zwischen Therme, Freizeitbad und Sauna, die anstelle von Drehkreuzen, allen Menschen, egal ob mit oder ohne Mobilitätseinschränkung oder Kinderwagen etc. barrierefreien Zugang gewähren.

Stufenfreier Einstieg, wenn der Bahnsteig entsprechend ausgebaut ist; genug Platz für Rollstühle; Hinweise in Brailleschrift für Menschen mit Sehbehinderung; eine barrierefreie Toilette; Informationen sowohl per Ansage als auch auf Bildschirmen, sodass Menschen mit verschiedensten Behinderungen auch alles mitbekommen – Vorsitzende Verena Gotzes und ihre Mitstreiter:innen waren angetan von den Eindrücken, die sie bei der Zugfahrt bekamen. Sie hatten sich schon bei der Schulung der Go-Ahead Kundenbetreuer:innen im vergangenen Jahr eingebracht und dabei ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten gut erklären können. „Es hat mir sehr gut gefallen, dass wir dort gefragt und einbezogen wurden. Ich selbst bin Rollstuhlfahrerin, bei manch anderen sieht man halt nicht auf den ersten Blick, dass sie vielleicht Unterstützung brauchen. Das konnten wir gut vermitteln, und das hilft sicherlich auch den Damen und Herren bei Go-Ahead, ihren Job gut zu machen,“ so Gotzes.

Auch Regina Sproll sieht das positiv: „Man kann an den neuen Zügen von Go-Ahead sehen, wie der Öffentliche Verkehr Stück für Stück barrierefrei wird. Das ist ein großer Sprung in Richtung Teilhabe: dass ein Mensch mit Behinderung auch ohne Voranmeldung spontan mit dem Zug fahren kann.“

Go-Ahead bedient seit Dezember die Strecke von München über Memmingen nach Lindau; Auftraggeber dafür sind die Bayerische Eisenbahngesellschaft und das Land Baden-Württemberg, die mit der Ausschreibung auch Mindeststandards vorgegeben haben. Eine dieser Vorgaben ist, dass jeder Zug mit einer Kundenbetreuerin oder einem Kundenbetreuer besetzt ist - ein großer Vorteil für viele Menschen, auch für diejenigen mit Behinderung. So ist immer jemand zur Stelle, der beim Ein- oder Aussteigen helfen kann oder, wenn nötig, für Rollstuhlfahrer eine Rampe ausklappen kann. „Wenn jemand Unterstützung beim Ein- oder Aussteigen braucht und sich vorher anmeldet, stehen wir an der entsprechenden Station schon bereit. Und wer sich nicht anmeldet, bekommt natürlich auch Unterstützung“, sagt Hans-Jörg Boschner, Teamleiter für die Kundenbetreuer von Go-Ahead.

Seit 30 Jahren besteht der Behindertenbeirat Memmingen – das Jubiläumsjahr war Anlass zu dieser Exkursion, die die Therme Lindau zum Ziel hatte. 

Die Personen stehen auf dem Bahngleis vor dem blauen Zug von GoAhead
Mitglieder des Behindertenbeirats Memmingen mit Go-Ahead Kundenbetreuer Florian Gappe (links) und Teamleiter Hans-Jörg Boschner (rechts). Foto: Go-Ahead/Winfried Karg