Um die Ziele der UN-Behindertenkonvention in Memmingen besser umsetzten zu können, hat der Behindertenbeirat in seiner jüngsten Sitzung die Schaffung einer neuen Teilzeitstelle beantragt. Im vergangenen Jahr erarbeiteten die Beiräte einen kommunalen Aktionsplan, dessen Realisierung nun professionell koordiniert werden soll. Der Stellenantrag soll im Rahmen der Haushaltsplanungen 2017 besprochen werden, kündigte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger an.
Verena Gotzes, Sprecherin des Behindertenbeirats, gab einen kurzen Rückblick auf die Arbeit des Beirats im vergangenen Jahr. Dabei hob sie die Aktionen zum europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung hervor, das inklusive Straßenfest auf dem Theaterplatz und die Erarbeitung des kommunalen Aktionsplans.
Im Rahmen der Sitzung wurde auch an die ausstehende Erledigung verschiedener Anträge des Behindertenbeirats erinnert. So fehlt beispielsweise noch ein Lifter im Freibad und auch das Pflaster im Antonierhof ist für Rollstuhlfahrer weiterhin ein Hindernis. Lobend erwähnt wurde, dass unter anderem mit dem Bau eines Aufzugs am Rathaus begonnen wurde und Anträge auf Einrichtung weiterer Blindenampeln zügig umgesetzt wurden. Auf Antrag des Beirates nehmen zudem zwei Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung an einem VHS-Kurs zum Erlernen der Gebärdensprache teil, der von der Stadt finanziert wird. Eine Gebärdendolmetscherin, Alicia Rand, nahm zum ersten Mal an der Beiratssitzung im Rathaus teil. Mit ihrer Hilfe war es auch den gehörlosen Teilnehmern der Sitzung möglich, sich an den Gesprächen zu beteiligen.
Am Ende der Sitzung bedankte sich Verena Gotzes im Namen des Behindertenbeirats mit einem kleinen Präsent bei Oberbürgermeister Dr. Holzinger für 25 Jahre sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit, in denen er an allen Sitzungen des Beirates teilgenommen und damit seine Wertschätzung zum Ausdruck gebracht habe. Die Mitglieder des Beirates überreichten dem OB dazu Blumen. Der Oberbürgermeister erwiderte den Dank: „In den vielen gemeinsamen Jahren konnte zusammen viel für die Menschen mit Behinderung in der Stadt verbessert und auf den Weg gebracht werden. Dafür danke ich dem Beirat und seinen Mitgliedern und wünsche Ihnen allen für die Zukunft ein erfolgreiches Arbeiten.“